Fake News! Lügenpresse!
Als ehemaliges Mitglied derselben Zunft hab ich ja eigentlich immer an eine ausgewogene Berichterstattung gesellschaftlich relevanter Themen geglaubt, so gesamt gesehen. Aber allmählich krieg ich echte Zweifel … wo ich hinschau, muss ich diesen einseitigen Pro-Hunde-Brei lesen 😯 :
Hunde sind gut für die Gesundheit
oder
Hundehalter leben länger
Was für ein Unfug!
Jaja, ich weiß, es ist wissenschaftlich erwiesen: Hunde bringen Menschen dazu, sich an der frischen Luft zu bewegen und stärken so ihr Herz-Kreislauf- und Immunsystem, reduzieren das Schlaganfall- und Allergierisiko und halten Blutdruck und Cholesterinwerte in Schach blablabla … Schon klar 🙄 Und auch, dass sie helfen können, Stress ab-, Sozialkontakte auf- und Depressionen vorzubauen – geschenkt.
Aber das ist doch nur die eine Seite, Ihr recherchefaulen Abschreiber! Fragt doch mal Menschen, die das Leben mit Hund wirklich beurteilen können. Mich zum Beispiel! Nie hab ich gefährlicher gelebt als, seitdem ich Hunde habe.. 😐
Das mit den positiven Effekten auf Kreislauf & Co. gilt nämlich dummerweise nur für diejenigen, die sich vor dem Hund gar nicht bewegt haben. Ich hingegen habe mit dem Einzug der Köter spontan aufgehört ins Fitness-Studio zu gehen – und so in den letzten 10 Jahren jährlich im Schnitt ein Kilo zugenommen Wohltrainiert sind seither nur noch meine Schultern, Oberarme und die „Flexikrallen“. Mit der gesunden Ernährung ist es ebenfalls vorbei. Zum Kochen komm ich nicht, denn ich muss ja morgens, mittags, abends mit den Hunden raus, und greife aus Zeitmangel auf Fast Food und Tiefkühlkost zurück. Und ganz viel Nervennahrung natürlich.
Jahrzehntelang – so sagt es wenigstens meine verklärte Erinnerung 😎 – war ich eine schlanke, gesunde, junge Frau mit makelloser Haut, ganz ohne Narben, Blessuren oder Sorgenfalten … seit ich Hunde habe, bröckelt der Lack 😥 Zum einen, weil Farbe und anderer Zierrat auf meinen Lippen, Nägeln & Co. schon lange nicht mehr stattfinden, stattdessen trage ich allenfalls blutunterlaufene Nagelbetten von schnappfischenden Hundemäulern 🙄 Ja, die Hundehaltung hinterlässt Spuren. Einmal habe ich mir den Knöchel in einem Buddelloch gebrochen, meine Schultern sind permanent verspannt und krachen bei jeder Bewegung, an den Ellbogen verschaffen mir meine Jagdschweine gerne mal Schleimbeutelentzündungen, und regelmäßig, wenn nicht immer erinnern mich blaue Flecken, Schürfwunden oder Prellungen an haseninduzierte Stürze und die eigene Sterblichkeit. Wie oft habe ich mir schon die Finger zwischen zwei Flexikästen gequetscht, oder mir den einen am Bauchgurt befestigten beim Schuhe schnüren vor die Stirn geknallt, wenn der Hund daran plötzlich anzog. Ich habe mir schon Zähne abgebrochen beim schnellen Schließen des Kofferraums, damit kein Hund rausspringen kann, bis aufs Blut gegen Zecken und Import-Flöhe gekämpft und schwere Darminfekte solidarisch von den Hunden übernommen. Meine zahlreichen Gartenarbeitsunfälle müsste ich ihnen eigentlich auch zurechnen – ohne sie hätte ich schließlich keinen Garten -, aber da will ich mal nicht so sein…
Dafür sind sie definitiv Schuld an den dunklen Ringen unter meinen Augen, weil ich chronisch zu wenig schlafe, insbesondere zu wenig am Stück und in Guantanamo-würdiger Haltung. Aus Sorge um die Köter bekomme ich außerdem immer mehr Falten und graue Haare 😯 Und das ist nur das weithin Erkennbare! Welchen weiteren Schaden mein Körper genommen hat, kann ich nur vermuten – ich komme ja nicht mehr zum Arzt, weil ich die Zeit stattdessen lieber beim Tierarzt verbringe 🙄
When the Shit hits the Fan …
Soziale Kontakte, klar, daran mangelt es Hundehaltern nicht! 😀 Über Facebook lerne ich unzählige andere, gleichgesinnte Podimuttis in aller Welt kennen ❤ . Das kompensiert zumindest zum Teil den realen Freundeskreis, den ich mal hatte, der aber spätestens beim 3. Hund die Flucht ergriffen hat. Na ja, nun kann ich eben ungestört von abendlichen Kneipenverabredungen mit den anderen Freaks online Hundemäntel tauschen, mich in Charity-Auktionen um die schönsten Hundefiguren kloppen und über die wirklich wichtigen Dinge des Lebens diskutieren, z.B. darüber, ob Podencos frei laufen können 😎 . Bis aus der virtuellen Debatte ruckzuck eine hemmungslose verbale Schlägerei, ein echter „Scheißesturm“ wird, wie er sicher schon Menschen in den Selbstmord getrieben hat, zumindest aber in schwere Krisen gestürzt. Also unter Umständen auch eher ungesund 😦
Was für ein gesunder Zufall daher, dass einen ausgerechnet die Hunde ab und an noch vor die Tür und auf den Boden der realen Welt zurück zwingen! 😀 Dort, wo man durch sie viele tierliebe Menschen aus Fleisch und Blut kennen lernt … ❤
Theoretisch. Ich treffe leider vor allem die anderen 😦 Asoziale Rennradfahrer zum Beispiel, die meine Hunde über den Haufen fahren möchten; grantige Rentner, Hunde hassende Nachbarn oder durchgeknallte Hundeadoptanten, und in deren Schlepptau Kriminal- und Ordnungsbeamte, Anwälte oder Richter 🙄
Und der viel beschriebene „Flirtfaktor Hund“?? Dass ich nicht lache!! 🙄 Für Singlemänner mag der ja noch funktionieren, aber Singlefrauen um die 50 werden vermutlich eher vom Blitz getroffen als von Amors Pfeil an der Leine 👿 Beim Anblick meines Gespanns wechseln Männer jeden Alters erschrocken die Straßenseite, und selbst in Internet-Singlebörsen erwähne ich meine Hunde inzwischen lieber nicht mehr, sonst beschränkt sich der ohnehin bescheidene Posteingang nur noch auf Männerfantasien von Hundemuttis mit dominanten Neigungen 🙄
Selbst auf unsere Hundewiese hat es in 9 Jahren nur ein einziger attraktiver, nicht-schwuler Singlemann mit Windhund geschafft! (Der dann aber lieber ne Frau mit Labrador geheiratet hat ). Ansonsten nur Podencotanten und Galgotussis, so weit das Auge reicht, ein Bruchteil davon mit Mann (oder Frau, wir sind ja in Köln 😎 ). Die anderen finden vermutlich nie wieder einen Partner und werden einsam sterben. So wie ich 😥
Viele Hunde sind des Halters Tod
A propos Sterben. „Du bist noch mal der Nagel zu meinem Sarg“, sagte meine Mutter gerne zu mir. So langsam ahne ich, dass auch meine kleinen Lieblinge mich vorzeitig ins Gras beißen lassen könnten. Also endgültiger als üblich…
Vielleicht schaffen es die Hunde tatsächlich irgendwann, mich einen Abgrund hinabzureißen. Oder ich verstricke mich, irgendwo in der entlegensten, handynetzfreien Ecke des Sauerlands, heillos in 27 Flexileinen und verhungere. Vielleicht baue ich auch einen Autounfall bei dem Versuch, einen neuen Pflegehund während der Fahrt vom Ankauen der Seitenverkleidungen abzuhalten. Vermutlich aber breche ich mir einfach nur den Hals auf der Kellertreppe über eine achtlos zum Waschen hinunter geworfene, vollgekotzte Hundedecke .. was für ein jämmerliches Ende 😦
Dem kann eigentlich nur noch eine andere tragische Wendung zuvorkommen. Als ich damals ein Häuschen für meine Hunde und mich suchte, schenkte ich dem noch keine Beachtung; erst mit der Zeit fiel mir auf, dass gleich 8(!!) angrenzende Grundstücke ein bisschen arg viele sind für einen einzelnen Garten und damit auch arg viele Nachbarn, die mir Böses wollen könnten. Nach meinen Berechnungen hassen mich aktuell zwar nur vier von 13 Parteien 😎 ; aber sollte einer von denen je herausfinden, dass ich z.B. Milka Oreo unwiderstehlich finde, könnte eine präparierte Tafel Schokolade schnell den Weg über den Gartenzaun oder in meinen Briefkasten finden … und dann gute Nacht.
Aber selbst wenn mir kein Unfall oder Nachbar kurzfristig den Garaus macht, so ist mein frühes Ende doch gewiss. Silvesterraketendreck, Dieselskandal, Wohnen an der Autobahn – die aktuelle Diskussion um die Feinstaubbelastung ist doch lächerlich, wenn man sich die Staublunge schon im eigenen Haus holt! Vor kurzem war nach 10 Jahren das Abflussrohr meiner Waschmaschine verstopft – von einer zementartigen Mischung aus Sand, Dreck und Hundehaaren. So ähnlich muss es inzwischen auch in meiner Lunge aussehen 😯 , und ich meine, ich spüre da auch schon so ein unheilvolles Kratzen …
Also, liebe Leute, die Ihr Euch mit dem Gedanken tragt, Euch einen Hund ins Haus zu holen – womöglich gar einen Podenco, aus dem dann ruckzuck 8 bis 12 werden 😉 : Sagt nicht, ich hätte Euch nicht gewarnt!!!
Aber dann … dann setzt Ihr Euch bitte ganz schnell über diese Warnung hinweg 😎 Um falsche Freunde ist es nicht schade, Männer sind ambulant viel genießbarer 😀 , und das Leben ist per se lebensgefährlich – nur mit Hund, da macht es in jedem Fall viel mehr Spaß! ❤ ❤ ❤

Danke, liebe Podifee…
ich hab schon lange nicht mehr so gelacht.
Wünsche troz Allem ein laaaanges
von noch von vielen wunderschönen, dankbaren Podis begleitetes Leben.
Jetzt kommen noch blaue Flecken vom Schenkelklopfen dazu 😂😂😂😂 genial geschrieben
Danke schön 👍🏻😂
Soooo great tale, thanks Podifee…:-)))
If you want you can joint our Pods community in G+
https://plus.google.com/communities/107795309278491433159
Pingback: Geschützt: Draw the Line! | Welcome to Podifee's Blog.
Warum hast du Hunde wenn sie dir nicht gut tun? Ein Hund bedeutet Arbeit. Man muss sich um ihn kümmern, wer das nicht will soll sich keinen Hund anschaffen. Ich würde dir raten schau das die Hunde in ein gutes Zuhause kommen, dann hast du deine ruhe vor Hunden. Wir lieben unsere zwei Hunde und sehen sie nicht wie du als Belastung an. Klar gibt es immer mal wieder kleine Probleme, aber dafür hat man auch viel Spaß und Freude an Hunden.
Da hat wohl jemand meinen Text komplett missverstanden. Das ist Satire!
Upps Sorry war nur auf der Haubtschule. So gebildet bin ich leider nicht.