Ja – genau das ist unsere Absicht: Tieren, genauer Hunden zu helfen, und das tun wir nach bestem Wissen und Gewissen.
Wir möchten den Hunden, die wir bei uns aufnehmen, den Weg in ein neues, besseres Leben ebnen, sie nie ganz aus den Augen verlieren und im Notfall immer für sie da sein, wenn sie uns brauchen. Dabei müssen wir täglich Entscheidungen, Einschätzungen und Urteile treffen – über medizinische Notwendigkeiten, über Hundebedürfnisse und -charaktere, v.a. aber über menschliche Charaktere und Erwartungen und allerlei Prinzipien und Glaubenssätze der Hundehaltung. In all diesen Einschätzungen und Urteilen sind wir immer Anwalt unserer Hunde – und nicht der Menschen, die sich für sie (oder andere Themen) interessieren. Und immer da, wo man Entscheidungen trifft, schließt man andere Optionen aus, enttäuscht und verärgert damit u.U. Menschen, verbaut vielleicht auch mal einem Hund für den Augenblick die Zukunft und macht natürlich auch mal Fehler.
Niemand möchte Fehler machen, auch wir nicht, schon gar nicht auf Kosten unserer Hunde. Aber es ist unvermeidlich, denn jeder Hund, jeder Mensch und jede Konstellation ist anders. Viele langjährige Tierschützer haben schon bittere Erfahrungen mit bestimmten Mustern gemacht und flüchten sich in Vermittlungsprinzipien: Sie vermitteln entweder keine kranken Hunde oder keine alten Hunde, keine Hunde an Menschen unter 25 oder über 60, nicht an Lehrer oder auch Hartz IV-Empfänger, nicht an Menschen ohne Garten oder Hunde-/Rassenerfahrung; nicht an Menschen, die ihre Hunde vegetarisch ernähren wollen oder bestimmte Erziehungsmethoden verfolgen etc. pp. Wir versuchen, jeden Fall individuell zu betrachten und zu beurteilen – nach bestem Wissen und Gewissen. Meistens fahren wir damit gut und richtig. Nichtsdestotrotz werden wir immer wieder mal auf Basis einer Einzelentscheidung beschimpft, manchmal sogar öffentlich, und unsere Arbeit grundsätzlich in Frage gestellt.
Selbst wenn es gute Gründe für Kritik gibt – meist geschieht dies, ohne uns vorher selbst dazu angehört zu haben. Und es trifft uns, egal, was wir tun: Würden wir bspw. an Menschen vermitteln, die ihre Hunde vegan ernähren oder ihre Rudel nach der Rudelstellungstheorie zusammenstellen, würden wir genauso dafür angegriffen, wie wenn wir genau das nicht tun – nur von anderen Personengruppen . Wir müssen damit leben, in jedem Fall. Wer sich wie wir anmaßt zu behaupten, Hilfe zu leisten und \“Gutes\“ zu tun, muss Kritik ertragen und verarbeiten können und ein dickes Fell und Durchhaltevermögen haben. Aber es tut halt trotzdem weh und demotiviert.
Deswegen – wenn Ihr was zu kritisieren habt, bitte sucht den Dialog mit uns! Wer ernsthaft Interesse an einer Verbesserung hat, der fragt zuerst nach und kritisiert dann fair und informiert und bilateral. Nur wer sich nicht in unsere Lage und alle von uns zu berücksichtigenden Aspekte hineindenken kann oder mag, sondern vor allem Stimmung machen will, tut das schon im ersten Schritt öffentlich und im Schutz der Anonymität des Internets. Und das geht am Ende nur zulasten der Hunde.
tierhilfe, tierfreunde, tierrechte und tierethik gefallen mir viel besser als tierschutz !
tiersch(m)utz: unsere kranke gesellschaft ist noch lange nicht bereit tiere zu schützen !
hier ein beitrag zum thema tierschutz: http://campogeno.wordpress.com/2013/12/01/zum-thema-tierschutz/