Todesfalle Halsband

Nach den ernsten Worten zum Sicherheitsgeschirr nun ein paar noch ernstere zum Thema Sicherheit von Halsbändern. Der Anlass dazu ist nicht minder ernst: Vor einigen Wochen wäre mein Pflegehund PINO nämlich beinahe in seinem eigenen Halsband erstickt.

Er trug ein wunderbar sitzendes Zugstopphalsband des Vereins mit hübschem „Adopt me“-Schriftzug mit nur sehr kurzem Zug, deshalb hielt ich es für sicher. Aber der ultraschmale Unterkiefer meiner Hündin konnte sich beim Spielen dennoch darin verfangen – nicht in der Zugschlaufe, auch nicht komplett unterm Halsband, sondern in der „Dopplung“ des Materials, die entsteht, wenn man das Halsband enger stellt -; und bei dem verzweifelten Versuch, sich zu befreien, hat sie ihn beinahe erdrosselt. Er war schon bewusstlos, als ich ihre Schreie hörte (er konnte ja nicht mehr schreien) und realisierte, dass es ernst ist. Bis ich bei den Hunden war, die Lage erfasst hatte, wieder ins Haus gerannt war, mit einer Schere zurückgekehrte und das Halsband zerschnitten hatte, vergingen schier endlose Sekunden, und für eine weitere gefühlte Ewigkeit dachte ich, ich hätte ihn verloren…

Ich habe ihn nicht verloren, dem Himmel oder wem auch immer sei Dank, aber das Bild seines starren Blicks geht mir so schnell nicht mehr aus dem Kopf..

Nun werden einige sagen, dass sie ihre Hunde aus solchen Gründen zu Hause nur nackt herumlaufen lassen. Davon bin ich allerdings auch kein großer Freund. So ein „Griff am Hund“ mit Telefonnummer dran kann schon furchtbar nützlich sein, sei es, um Hunde zu trennen, oder falls doch mal einer ausbüchst, weil Nachbars Garagendach im Sturm auf den eigenen Zaun gefallen ist … abwegig, meint ihr? Alles schon erlebt. Unnötig zu erwähnen, dass ich meine Hunde auch in freier Wildbahn niemals nackt laufen lasse.

Hier also meine two cents und Empfehlungen zu Halsbändern:

  • Zugstopphalsbänder – sind sicher, bequem und praktisch, wenn man den Hund daran an der Leine führt, weil das Halsband einfach überzustreifen ist und locker sitzt, solange er nicht zieht. Ohne Leine aber ab sofort ein absolutes Tabu. Nicht nur aufgrund der o.g. Gefahr. Auch sonst bleiben die Hunde womöglich mit der Daumenkralle im dicken D-Ring hängen oder schieben sich aus Versehen einen Stock unters Halsband, der sie ebenfalls würgen kann in dem Versuch, ihn loszuwerden. Dasselbe gilt für Martingale-Halsbänder.

  • Klickhalsbänder, ob mit Metall- oder Plastikklick, sind für mich schon lange ein absolutes No-Go. So ein Klickverschluss kann sich immer mal versehentlich öffnen, weil er nicht richtig eingerastet ist, klemmt oder etwas dagegen drückt, und üblicherweise passiert das genau dann, wenn Zug drauf ist. Und Zug auf dem Halsband wird am häufigsten durch Beutesichtung ausgelöst, und dann endet der Zug womöglich unterm Zug, also tödlich. Alles schon dagewesen. Sagte ich das schon?

  • Das Einzige, das mir in diesem Leben noch an den Hund kommt, sind stabile und eng gestellte Schnallenhalsbänder. Die öffnen sich nicht bei Zug, und darin bleibt auch nichts und niemand hängen, zu 99%. Bis heute habe ich damit jedenfalls noch keinerlei schlechte Erfahrungen gemacht, weder mit noch ohne Leine.

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