Einen Aussichtspunkt namens „La Foradada“ gibt es in Spanien gefühlt an jeder Ecke – kein Wunder, heißt das Wort doch nur „durchlöchert“, und von der Natur geformte Steinbrücken und -bögen und ähnliche Felsformationen mit Guckloch gibt es unendlich viele auf diesem von Wind, Wetter und Wasser gestalteten Terrain.
Der Fels namens „Foradada del Montsià“, zu dem es mich in diesem Fall zog, liegt in der Sierra Montsià an der Costa Dorada in Katalonien, auf halber Strecke zwischen Valencia im Süden und Barcelona im Norden, und er bietet eine besondere Aussicht vor allem über das berühmte Ebro-Delta und die Küste, aber natürlich auch über die Sierra Montsià selbst ebenso wie über die dahinter liegenden Talebenen und Bergketten.
Freunde hatten mich gewarnt, dass der Wanderweg hinauf nicht gerade barrierefrei ist: Stein- und stufenreich nämlich, mit vielen Stolperfallen und Sturzgefahren. Mehrere, womöglich zugkräftige Hunde mitzunehmen, war also keine Option. Deshalb entschied ich mich für TINNITUS, meinen kleinen Podenco Andaluz: Wieselflink, federleicht, topfit, und er klettert wie eine Bergziege. Mit der Flexi am Bauchgurt würde er mich bei Auf- und Abstieg überhaupt nicht belasten.
Los ging’s an einem großen Wanderparkplatz, hinter dem die Autostraße nur noch für wenige Anlieger zugelassen ist. Die ersten 2 km entlang dieser Straße waren also noch sehr entspannt zu laufen. Erst danach wurde es anstrengender.
Zum Glück sind die Wanderwege in der Sierra Montsià sehr gut markiert, und die erste Hälfte der zu überwindenden gut 550 Höhenmeter liegt zumeist im kühlen Schatten von Wald und Schlucht. Danach geht und kraxelt man zwar überwiegend in praller Sonne, aber dafür darf sich dann der Blick weiten: Die Landschaft ist wunderschön, ändert sich dauernd, und am Zielpunkt wird man mit einer spektakulären Rundumsicht belohnt.
Ich habe für die insgesamt 11 Kilometer ca. 3 Stunden Gehzeit gebraucht und war danach richtig beseelt, wenn auch erschöpft, nicht nur ob der physischen Anstrengung, sondern auch der erforderlichen Konzentration: Auf derart holprigem Untergrund muss jeder Schritt sitzen – ich hab nur einmal kurz aufs Handy geguckt, zack, lag ich auf der Nase.
Prädikat: Absolut empfehlenswert für eine aktive Vormittags-Auszeit von der Welt! Festes Schuhwerk, Sonnenschutz, Wasser und Snacks nicht vergessen!



































