Es war knapp: Bei 5 Nachrufen auf 10 Beiträge hätte ich diese Rubrik wohl endgültig in „Sterben mit Podencos“ umbenennen müssen 😦 . Doch dazu kommt es vorerst nicht, Gott oder wem auch immer sei Dank. Sowohl Goldlöckchen PELLE mit seiner Not-OP nach Gallenblasenriss als auch Pflegling MUCK, der sich die eigene Rute verstümmelte und dessen Einschläferung man uns schon nahe legte, und Alterspräsident AXEL, dessen Herz und Kreislauf plötzlich verrückt spielten, haben in den vergangenen Wochen noch mal auf dem Treppenabsatz kehrtgemacht. Ich bin überglücklich – und muss dennoch meinen Frust loswerden, vor allem an eine Adresse: Fuck you, Hermann Hesse!
Ich weiß, vermutlich hat der arme Hesse nur versucht, sich an den eigenen Haaren aus dem emotionalen Sumpf zu ziehen, als er 1941 nach langer Krankheit über Räume und Reisen, Abschiede und Anfänge sinnierte. Und ich habe Respekt vor allen, die dem Urvater moderner Tschakka-Motivationstrainer die Stufen hinauf folgen können und jederzeit „tapfer und ohne Trauern“ „bereit zum Neubeginne“ sind. Ich bin es offensichtlich nicht …
Wenn bspw. mein Freund mit mir Schluss macht und mich aus der Wohnung schmeißt, würde es mir zumindest schwerfallen, auf dem Weg zur Tür auch noch „heiter Raum um Raum (zu) durchschreiten“ und „an keinem wie an einer Heimat (zu) hängen“ 😉 Noch viel schlimmer wird’s, wenn ich nicht mal sauer sein darf auf denjenigen, der mich verlässt – weil er stirbt. Von meinem PELLEmännchen hab ich mich innerhalb von zwei Wochen gleich dreimal verabschieden müssen. Das tat einfach nur unglaublich weh 😦
Klar kann eine Veränderung den Zauber des Neuen inne haben (z.B. wenn man noch einen Podenco dazu adoptiert 😀 ) – aber doch nur, wenn sie nicht durch einen schmerzhaften Verlust begründet oder überschattet ist, oder? Und ich Art und Zeitpunkt des Neubeginns selber wählen kann!?
Und überhaupt – Veränderung und Neuanfang tun in meinem Leben gerade gar keine Not. Von „Erschlaffen“ und „lähmender Gewohnheit“ kann mit Podencos im Haus nämlich keine Rede sein 😎 Deshalb danke, Jungs, dass alles so bleiben darf, wie es war!
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